Donnerstag, 25. Oktober 2007

Chopsticks

"Du musst nicht nur mit dem Munde, sondern auch mit dem Kopfe essen, damit dich nicht die Naschhaftigkeit des Mundes zugrunde richtet." (F. Nietzsche)

Und dass ich auch in Korea essen kann, wo sie nahezu ausschließlich Stäbchen benutzen, will ich hiermit zeigen:


Chopstick
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Freitag, 19. Oktober 2007

Mid-term exams

Vielleicht werdet ihr euch wundern, warum der nächste Bericht schon so lange auf sich warten lässt. Aber die mid-terms stehen vor der Tür und ich befinde mich allmählich wie tausende Leidensgenossen im Lernstress. Nächste Woche darf ich dann mein Wissen unter Beweis stellen. Die Examen erinnern mich wieder daran, warum ich eigentlich vorallem hier bin: des Studiums wegen. Also darf ich noch ein paar Tage durchbüffeln, ehe ich endlich wieder Zeit finde, etwas "Erzählenswerte" erleben kann und dann schließlich auch in meinem Blog niederschreibe. In circa einer Woche gibt es dann einen hoffentlich interessanten Artikel! Bis dahin sende ich viele Grüße aus Seoul...



Ach - und noch die Weisheit der Woche:
"Dummheit ist nicht ´wenig wissen´, auch nicht ´wenig wissen wollen´, Dummheit ist ´glauben, genug zu wissen´." (Konfuzius)

Freitag, 12. Oktober 2007

Hare Krishna

Inspiriert vom Pfad des Buddhas, Siddhartha Gautama, habe ich den Entschluß gefasst, mich ein wenig zu verändern. Mehr Infos könnt ihr dem folgenden Video entnehmen! Viel Spaß...


Die Qualität des Blog-Films ist nicht so toll - daher empfehle ich, das (virenfrei) Video runter zu laden. Hier der Link:
http://webrum.uni-mannheim.de/bwl/tkoslows/DATA/Haare_final.AVI



Haare_final
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"Hey Baby komm zu mir und schüttel dein Haar für mich.
Wildes Mädchen, schüttel dein Haar für mich.
Baby, Baby, schüttel dein Haupthaar für mich,
wildes Mädchen schüttel dein Haar für mich,
wildes Mädchen schüttel dein Haar." (H.Schneider)

PS: Ach ja - Kommentare jeder Art sind (,sofern sie nicht ein Mindestniveau unterschreiten,) in den zukünftigen wie auch den bisherigen Blogeinträgen willkommen!

Mittwoch, 10. Oktober 2007

Ko-Yeon Games 2007 - Tag 2

Am nächsten Tag verzichteten Laura, Marcia und ich auf das Rugby- sowie das Fußballspiel. Eishockey wurde indessen Tags zuvor abgebrochen, da sich die gegnerischen Mannschaften auf keine gemeinsamen Regeln einigen konnten und sich mit Bier und anderen Gegenständen beworfen hatten (diese Angabe ist ohne jede Gewähr und basiert ausschließlich auf Gerüchten, die erschwerend von Koreanern auf Englisch vorgetragen wurden...).

Jedenfalls begaben wir uns am Abend dann nach Sincheon, den Bezirk der Yonsei University. Dort fanden wir ein zunächst sehr monotones, nämlich blaues Bild vor. Dennoch hatte man uns herzlich willkommen geheißen und uns mit Snacks und jede Menge Bier eingedeckt. Ich glaube, bereits nach der ersten Stunde hatte ich zehn Bier "geext".


Im Laufe des Abends kamen dann aber auch immer mehr Studenten der KU, sodaß wir uns bald in einen der "Züge" reinklemmen konnten und im Menschengetümmel mittanzten. Es ist an diesem Abend so einfach, Freunde zu machen: man muss nur Ausländer sein und lautstark "yonsei pabo" (was so viel heißt wie 'Yonsei Universtiy ist blöd, dumm, sch....') schreien und schon kommen die roten Massen zugeströmt, umarmen dich oder klatschen einfach ab. Und obwohl man sich gegenseitig anschrie oder anrämpelte und bis zum Abwinken Bier und Soju zu sich nahm, blieb es stets sehr friedlich...

Auf dem Yonsei-Campus gab es ein tolles Konzert, an dem wieder Freibier ausgeschenkt wurde. Die "Blauen" waren auch zu uns sehr freundlich und auch hier konnte man viele nette Bekanntschaften machen.




Es hält sich (zumindest in Mannheim) hartnäckig das Gerücht, dass Asiaten nicht tanzen können. Das kann ich seit heute nicht mehr bestätigen - auf dem Schneckenhof wären die meisten jedenfalls besserer Durchschnitt...




Zurück zum Konzert - beim gemeinsamen Singen der einstudierten Lieder wurde auch mir spätestens jetzt klar, dass die Koreaner zwar jede Menge von uns lernen können, wir uns aber auch mindestens genau soviel von ihnen abschauen sollten: An Toleranz, Respekt und Freude waren diese Menschen nicht zu überbieten - das war für mich entsprechend der bislang bewegendste Moment hier in Seoul. Selbst jetzt, da ich darüber schreibe, kann ich nicht verleugnen, dass mich diese Erinnerungen auch heute noch berühren. Aber jede Party hat sein Ende - also hieß es auch für uns, Abschied von "Ko-Yeon" zu nehmen.

Zur Feier des Tages (wir haben auch das Rugbyspiel gewonnen und beim Fußball unentschieden) haben wir uns in den Morgenstunden noch ein Bier und Soju gegönnt, ehe für uns dieser unvergessliche Tag zu Ende ging...
Gombe!

Montag, 8. Oktober 2007

Ko-Yeon Games 2007 - Tag 1

Am vergangenen Wochenende war es wieder einmal soweit: Ko-Yeon Games!!! Hierbei handelt es sich um die traditionellen Wettkämpfe zwischen der Korea University (Godea) und der rivalisierenden Yonsei University. Auf dem Programm stehen fünf Disziplinen: Baseball, Basketball, Eishockey, Rugby und Fußball - aber die Wichtigste ist eigentlich eine andere: das Cheering. Die folgenden Zeilen und Bilder können nur einen kleinen Ausschnitt dessen zeigen, was ich mit vielen tausend anderen Studenten in den vergangenen beiden Tagen erleben durfte...

Aber ersteinmal von vorne: am Freitag machten sich die Massen unsere Universität nach Sincheon zum Olympia-Zentrum auf. Dort begann am Nachmittag bei strahlendem Sonnenschein die Eröffnugszeremonie mit dem Baseball-Match. Eigentlich war dies das einzige Spiel, in dem die Korea University als Favorit galt - entsprechend waren die "Roten" auch leicht in Überzahl. Doch wenngleich es mein erstes Baseballspiel war, welches ich verfolgte, merkte auch ein Laie, dass es sich hier nicht um ein gewöhnliches Spiel handeln konnte.

Die Leute nahmen vom Spiel selbst kaum Notiz - vielmehr ging es darum, angetrieben von unserer eigenen Band und Cheerleader-Truppe, möglichst laut zu singen und zu tanzen. In einem Meer von rotgekleideten Studenten zu baden war für mich eine neue und zugleich beeindruckende Erfahrung. Während die heimischen Fußballfans lautstark die Gegner niederbuhen und eifrig nach Beschimpfungen und Beleidigungen suchen, waren trotz spürbarer Brisanz und Rivalität Fairplay und gegenseitiger Respekt stets präsent. Da die Sonne an jenem Freitagnachmittag unbarmherzig auf uns niederbrannte, nahm auch mein Gesicht alsbald die Farbe meines T-Shirts an, während bei diesen Witterungsverhältnissen selbst das koreanische Bier rasch seine Wirkung zeigte. Doch all das konnte weder mich noch die Tausendschaften von Studenten beider Seiten davon abhalten, nahezu pausenlos die Schlachtlieder und Tänze zu zelebrieren.



Es war wahrlich ein unbeschreibliches Erlebnis - die Cheerleader, in Begleitung der unermüdlichen Band, verstanden es, dem Publikum einzuheizen, so daß sich kaum einer auf seinem Sitz ausruhte. Dabei haben die Massen dann gemeinsam die einstudierten Tänze (mehr als 40 an der Zahl) durchgetanzt und gesungen!

Ich, der ich die "orientation" verpasst hatte, tat mich entsprechend schwer - doch bei Rockversionen von "Für Elise" oder "Moskau" war es auch für mich kein Hexenwerk, die Melodien mitzugröhlen und die Tanzschritte nachzuahmen. Um das darauffolgende Basketballspiel zu verfolgen, musste ich mit meiner Gruppe das Baseballspiel vorzeitig verlassen - es sei nur soviel gesagt: wir haben gewonnen!

Das Basketballstadion füllte sich erst allmählich, als das Spiel bereits in vollem Gange war. "Godea", der koreanische Name für die Korea Universtity ging hier als "underdog" ins Rennen - dennoch konnten unsere Jungs bereits nach zwei Vierteln einen Vorsprung von zwanzig Punkten mit teilweise sehenswerten Kombinationen und Körben herausspielen. Aber auch hier galt die Aufmerksamkeit primär dem drumherum. Der Hauptcheerleader, der die Wahl der Lieder angibt und mit Parolen Team und Zuschauer anfeuert, scheint mindestens so populär zu sein, wie die besten Spieler des Basketballteams: In diesem Fall meiner Meinung nach der point guard mit der Nummer sieben (nur für die Statistik! ;-) ).

In der Folgezeit taten sich unsere Jungs etwas schwerer, verteidigten dann aber immernoch einen beeindruckenden Vorsprung von 15 Punkten (Endstand: 90-75) bis zum Ende. Während viele der Austauschstudenten sich in die Amüsiermeilen der Stadt aufmachten, zog es mich mit einigen anderen erschöpft und hungrig zurück nach Anam, wo eine warme Mahlzeit, eine heiße Dusche und mein frisch bezogenes Bett warteten...




Mittwoch, 3. Oktober 2007

Siddhartha: Ohm.

Zur Abwechslung einmal gehobene Prosa - hier ein Ausschnitt aus der "Indischen Dichtung"

Siddhartha lauschte. Er war nun ganz Lauscher, ganz ins Zuhören vertieft, ganz leer, ganz einsaugend, er fühlte, dass er nun das Lauschen zu Ende gelernt habe. Oft schon hatte er all dies gehört, diese vielen Stimmen im Fluß, heute klang es neu. Schon konnte er die vielen Stimmen nicht mehr unterscheiden, nicht frohe von weinenden, nicht kindliche von männlichen, sie gehörten alle zusammen, Klage der Sehnsucht und Lachen des Wissenden, Schrei des Zorns und Stöhnen der Sterbenden, alles war eins, alles war ineinander verwoben und verknüpft, tausendfach verschlungen. Und alles zusammen, alle Stimmen, alle Ziele, alles Sehnen, alle Leiden, alle Lust, alles Gute und Böse, alles zusammen war die Welt. Alles zusammen war der Fluß des Geschehens, war die Musik des Lebens.

Und wenn Siddhartha aufmerksam diesem Fluß diesem tausendstimmigen Liede lauschte, wenn er nicht auf das Leid noch auf das Lachen hörte, wenn er seine Seele nicht an irgendeine Stimme band und mit seinem Ich in sie einging, sondern alle hörte, das Ganze, die Einheit vernahm, dann bestand das große Lied der tausend Stimmen aus einem einzigen Worte, das hieß Om: Die Vollendung.

Dienstag, 2. Oktober 2007

Field Trip

Am vergangenen Freitag hat das International Office und die KUBA (Korea University Buddy Association) zu einem Field Trip eingeladen. Natürlich bin auch ich dieser Einladung gefolgt. Mein Buddy Park hat mich vorsorglich fur den 10.00 Uhr Termin eingetragen, bei welchem auch der Besuch eines Folk Villages mit anschließendem Töpfern vorgesehen war. Doch akute Zeitnot und Schlafmangel haben mich letztlich dazu bewogen, mich der zweiten Gruppe anzuschließen. Entsprechend trudeleten gegen 17.00 Uhr die Massen an koreanischen Buddies und Exchange Students planmäßig unpünktlich ein bis schließlich mit reichlich Verspätung die Busse samt erwartungsvoller Studenten losfuhren.

Dank der Fahrkünste der Busfahrer gestaltete sich die Fahrt als wenig turbulent - ungewohnt fur Korea und daher auch erwähnenswert.

Am Ziel angekommen war ich zunächst ein wenig konfus und enttäuscht. Gerüchte von einem einseitigen Betrinken schienen sich zu bewahrheiten... Die Hundertschaft wurde auf einige traditionelle Wohnungen verteilt. Zu meiner Uberraschung war es sogar gestattet, mit Menschen des anderen Geschlechts in einem Raum zu ubernachten! Nach der Wahl des Schlafplatzes und dem Gedankenaustausch mit neuen und alten Freunden wurden wir endlich zu Tische gebeten. Dort erwartete uns jede Menge Fleisch und Reis, was nicht nur mich und meinen Magen beglückte. Nach der guten, reichhaltigen Mahlzeit wollte ich mich eigentlich nur noch Schlafenlegen - und ich hatte es auch besser tun sollen, denn die nächsten Stunden waren wenig erquickend: Es folgte zunächst abermals eine Kennlernrunde - hier durfte ich einer Chinesin Hochzeitswünsche auf Deutsch für ihre Schwester aufsprechen. Wenig später ging es in einen Gemeinschaftsraum, in dem wir mit wenig erheiternden Spielchen wie Luftballon-Treten maltretiert wurden. Ein Highlight war sicher die Transvestiten-Show. Wie auch ich Deutschland, so erfreuen sich bei Shows dieser Art neben den Zuschauern, vorallem die Akteuere selbst an den aufreizenden Taenzen in Damenkleidern (stimmt's Karl!).

Nachdem die charmanten Jungs ihren Fetisch vor versammelter Mannschaft ausleben durften und auch die nicht enden wollenden Spiele doch noch ausklangen, begann das grosse koreanische Trinken: Mit Bier und Soju in der Hand lässt es sich einfach leichter Kontakte knüpfen. So boten sich viele Möglichkeiten, bislang unbekannte Exchangestudenten und natürlich auch Koreaner kennenzulernen. Im Gegensatz zu mir, der auf Soju an diesem Abend gänzlich verzichtete (Grund siehe vorheriger Blog...), haben etliche der Teilnehmer vor exzessivem Konsum des Schnapses nicht zurückgescheut. Die folgenden Bilder sind daher wohl selbst erklärend.

Erwähnenswert ist hingegen noch die Tatsache, dass mein Buddy Park an jenem Abend 24 Jahre (bzw. 25 Jahre in Korea, wo man scheinbar mit dem Zeugungsdatum zu zählen beginnt) wurde. Dies feiert der Koreaner feuchtfroehlich - genauer musste der Arme ein paar fiese Trinkspiele durchstehen. Als guter Freund stand ich ihm aber bei und leerte sein letztes Glas Soju widerwillig, um ihm die Bekanntschaft mit dem Toilettenporzellan zu ersparen. Sichtlich gerührt liess er mich auch seinen Dank mit einer heftigen Umarmung spüren. Aber das kennen wir ja bereits von den Koreanern...

















So, morgen feiert auch Korea seinen Nationalfeiertag - hat aber nix mit dem Tag der Einheit zu tun. Hier wird der "Tag der Öffnung des Himmelstors", also der mythische Gründungstag der Nation zelebriert. Und ich kann endlich ausschalfen...