Dienstag, 22. Januar 2008

Rumble in the jungle Part One

"Suchen heißt: ein Ziel haben. Finden aber heißt: frei sein, offen stehen, kein Ziel haben ... Ein Sucher sieht manches nicht, was nah vor seinen Augen steht." (Siddhartha)

Meine zweite Woche in Thailand begann besser als die erste endete: mein Sonnenbrand verschwand, wenngleich die neue Sonnenbräune sich aufgrund der einsetzenden Häutung rasch verflüchtigte. Da ich aber von Grund auf nicht eitel bin (siehe sämtliche Posts in diesem Blog), habe ich mich daran wenig gestört. Im Norden, genauer in der Stadt Chang Mai, war das Klima doch etwas angenehmer - es war noch immer heiß, aber weniger extrem: alles kleiner, weniger laut, weniger stinkend und dreckig. Dafür gab es gefühlte Millionen Tempel. Tatsächlich sind in dieser Stadt aber gut 200 Tempelanlagen, so genannte "Phrats" zu bewundern. In einem dieser Phrats war ein Abbild des Prinzen Siddhartha zu finden, wie er auf der Sinnfindung zum Buddha sich von seiner Haarpracht trennte. Der eingeweihte Leser meines Blogs wird zustimmend zur Kenntnis nehmen, dass ich persönlich um einen Besuch des kleinen, jahrhunderte alten Tempels nicht herum kam. Drinnen empfing mich ein kleiner, sehr freundlicher Novize, der noch kürzere Haare trug als ich. Wir plauderten ein Weilchen und ich spendete einige Baths für die Erhaltung des Mauerwerks. Dann zog es mich weiter zu den anderen Tempelanlagen, die sich alle gleichen und dennoch unterscheiden.

Chang Mai ist neben seiner Tempel vorallem auch für seine Märkte bekannt - da wieder einmal Alkoholverbot für diverse Wahlen galt, besuchte ich den "night market" und den nicht minder kleinen "sunday market". Unzählige Händler verschiedenster Nationen (Thais, Laoten, Burmesen, Nepalesen) versuchen dort ihre Ware an den Mann und noch öfter an die Frau zu bringen. Teilweise gab es auch ein paar schöne Dinge und ich bin auch heute noch der Überzeugung, dass mir einige Schnäppchen dort gelungen sind.

Da ich aber in erster Linie der Natur und des Dschungels wegen in den Norden gereist bin, ging es samt kleiner Reisegruppe auf den Doi Inthanon, Thailands höchsten Berg. Dort konnte ich ein kleines Eingeborenendorf besuchen und mich an zwei Wasserfällen erfreuen.


Am Ende der Tour besuchten wir noch die für das allgegenwärtige geliebte Königspaar erbauten Pagoden. Dieser Königs- bzw. Personenkult ist mir wahrlich schleierhaft. Thais und auch Auswärtige, die in Thailand arbeiten, reden von ihm, als sei er ein Heiliger und großer Gönner der Nation. Immerhin finanzieren die Geholfenen ja auch seinen Alltag. Aber das Thema ist nicht so spannend, als das es sich lohnt, darüber zu referieren - und wenn man Sörens Aussage Glauben schenkt "I saw this man on tv - he's old, he's really old. When he speaks you see this man's dying...!" sind die Tage des alten Mannes ohnehin gezählt.






Nachdem ich dann Heiligabend ohne Tannenbaum, Schnee, Glühwein und Plätzchen verbracht habe, ging es dann endlich in den Dschungel. Mein Führer, ein kleiner Mann mit Fußbeschwerden und einer Vorliebe für Whisky bot sich an, die Reise von Chang Mai nach Chang Rai, wo der Flieger zurück nach Bangkok wartete, zu organisieren. Mit seinem schwarzen, unverwüstlichen Suzuki-Geländewagen ging es dann tief in die Pampa - und wenn er mal eine Schlange überfahren konnte, lachte der Fahrer wie ein kleines Kind.

Wie es weiterging, erfahrt ihr in den kommenden Tagen...



2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

heisst das jetzt, dass du den erhabenen Staus eines Buddhas erreicht hast? oder musstest du 'nur' als Boddhisattva ins kalte Dtld zurückkehren?*

Thomas hat gesagt…

Nun ja, von "nur" kann nicht die Rede sein...
Aber ich will deine Frage so beantwortet wissen: "Anders sah er jetzt die Menschen an als früher, weniger klug, weniger stolz, dafür wärmer, dafür neugieriger, beteiligter."