Mittwoch, 7. November 2007

Seoraksan Nationalpark

"Reisen heißt, an ein Ziel kommen; wandern heißt, unterwegs sein." (T.Heuss)

Wie bereits angekündigt, kann sich der Leser meines Blogs in den folgenden Wochen noch auf einige Ausflugsberichte und andere Geschichten freuen. Den Anfang soll dabei mein Ausflug nach Seoraksan machen, einem der berührmtesten Berge und zugleich Wanderziele der Koreas.

Um den Sonnenaufgang zu erleben, machten wir uns rechtzeitig bereits um 6.00 Uhr auf. Ich war wirklich sehr glücklich darüber,mir zuvor eine Mütze von einem Freund zu lehen, da es in den Morgenstunden auf den Gipfeln doch eiskalt war. Und trotz Müdigkeit, schwerer Beine und frierenden Händen, hat sich das frühe Aufstehen gelohnt, wie die folgenden Bilder belegen.
Um den Tag nicht all zu anstrengend zu beginnen, fuhren wir zunächst mit einer Seilbahn auf einen der Gipfel. Der Wind pfiff und die Kälte war unbarmherzig. Die Koreaner haben sich davon aber nicht beieindrucken lassen und haben munter die Gipfel erklommen und aus vollem Herzen "Ja-hoo" in die Täler gebrüllt. Ob das süddeutsche Jodeln eher angebracht scheint, bleibt dem Leser überlassen...
Hier zunächst eine Auswahl diverser Bilder:









Nachdem wir den Sonnenaufgang bewundern durften und für eine Weile die herrliche Landschaft und den frischen Wind genossen haben, machten wir uns nach einem kurzen Mittagessen schließlich auf zu den berühmten Felsen von Seoraksan. Damit die anfängliche Kälte auch erträglich war, hatten wir ein Fläschchen Wodka im Reisegepäck...

Die erste Station war der Besuch der Buddha-Statue. Kleine Quizfrage: Welcher der beiden andächtig daher schauenenden Gestalten ist der wahre Buddha?
Nun ja - ich denke, das Rätsel war nicht all zu schwer - die Lösung ist auf dem zweiten Bild klar erkennbar. Aber dennoch lasse ich doch so manche Gabe eines weisen Askethen erahnen...


A propos - danach machten wir einen Abstecher in ein Kloster. Dort war der Dachziegel- schmuck für mich als Deutschen zugegebnermaßen doch etwas irritierend, aber schaut selbst - einfach das erste Bild klicken. Ansonsten war dort ein sehr buntes Treiben:
Die Mönche haben gemeinsam gebetet, gescherzt, geschwatzt und seelenruhig die Anwesenheit der zahlreichen Touristen und Pilger über sich ergehen lassen.
Nach einem kräftigen Schluck aus der Wodkaflasche zogen wir dann weiter und wanderten dann gemeinsam mit tausenden Koreanern die Pfade gen Seoraksan-Rocks. Der Aufstieg war oft nicht sehr einfach - die Mädels in meiner Gruppe hatten manchmal wirklich schwer zu schnaufen, meisterten dann aber doch jeden Anstieg ohne Probleme. Entschädigt wurden sie dabei mit herrlichen Ausblicken, bunten Blättern und frischer Luft. Hier eine weitere Auswahl von Bildern:








Die Koreaner sind ein Wanderbegeistertes Volk - vom Kleinkind bis zum Greisen hechten sie die Berge hoch. Manchmal scheinen sie aber etwas übermütig, wie folgendes Beispiel zeigt. Da war eine alte Oma mit ihrem vierjährigen Enkel, der mit seinen kleinen Beinen schon eine ordentliche Strecke hinter sich gebracht hat. Aber die letzten und zugleich schwersten 500 Meter waren selbst für ihn eine Zumutung. Die koreanischen Wanderer zollten dem Kleinen zwar einen gewissen Respekt und munterten ihn zum Weitergehen auf - doch von Mitleid und Hilfsbereitschaft keine Spur.

Nach einer Weile konnte ich die Hoffnungslosigkeit des Jungen nicht länger ansehen, der von seiner Oma stets angetrieben, immer wieder hinfiel. Also haben wir die Großmutter um Erlaubnis gefragt, sodaß ich schließlich den kleinen Mann auf meinen Schultern die steilen Pfade hinauf tragen konnte. Der Junge war derart erschöpft, dass er sich nur dankbar um meinen Hals klammerte und nicht eine Sekunde lang meckerte. Am Ende waren wir beide glücklich, den Gipfel unbeschadet erreicht zu haben.

Und die Spitze endlich erreicht, haben wir unter strahlendem Sonnenschein die großartige Landschaft vor unseren Augen gehabt und natürlich auch die Zeit genutzt, tief durch zu atmen, um sich von den Strapazen zu erholen und das ein und den ein oder anderen Schnappschuss zu machen.

Auf der Heimfahrt konnten wir noch einen Blick auf das japanische Meer werfen - naja, um ehrlich zu sein - ich nicht. Ich hab mal wieder die halbe Busfahrt verschlafen... Beim zwischenzeitlichen Abendessen waren alle doch sichtlich müde. Der anstrengenden Heimfahrt zum Trotze kann ich als Fazit festhalten, dass ein Korea-Aufenthalt auf jeden Fall den Besuch des Nationalparks beinhalten muss...

Beim nächsten mal berichte ich von meiner Reise auf die Insel "Jeju" und die Teilnahme an einem Golfturnier!

PS: Hier nochmal eine Reihe weiterer Bilder:

Seoraksan Nationalpark

2 Kommentare:

Anastasius hat gesagt…

Hui, da scheinst du ja echt was erlebt zu haben. Die Bilder zeigen wirklich sehr imposante Perspektiven, wie man sie meist nur von Gemälden kennt, ich muss zuegeben, dass ich dich ein bisschen beneide ; )


Wie schon in meinem letzten Kommentar angekündigt, hab ich mir nun nen neuen Blog eingerichtet.
Du kannst ja mal dort vorbeischauen, falls es dich interessiert...

Grüße aus Forst xD

Anastasius hat gesagt…

Danke für die Ratschläge,
was du sagst, ist für mich selbstverständlich ö__ö

Bis jetzt hab ich ja noch nichts zitiert... oder hast du was gefunden? xD

Grüße auf Forst.