

Am nächsten Tag verzichteten
Laura,
Marcia und ich auf das Rugby- sowie das Fußballspiel. Eishockey wurde indessen
Tags zuvor abgebrochen, da sich die gegnerischen Mannschaften auf keine gemeinsamen Regeln einigen konnten und sich mit Bier und anderen Gegenständen
beworfen hatten (diese Angabe ist ohne jede Gewähr und basiert ausschließlich auf Gerüchten, die erschwerend von
Koreanern auf Englisch vorgetragen wurden...).

Jedenfalls begaben wir uns am Abend dann nach
Sincheon, den Bezirk der
Yonsei University. Dort fanden wir ein zunächst sehr monotones, nämlich blaues Bild vor. Dennoch hatte man uns herzlich willkommen geheißen und uns mit
Snacks und jede Menge Bier eingedeckt. Ich glaube, bereits nach der ersten Stunde hatte ich zehn Bier "
geext".


Im Laufe des Abends kamen dann aber auch immer mehr Studenten der
KU,
sodaß wir uns bald in einen der "Züge"
reinklemmen konnten und im Menschengetümmel mittanzten. Es ist an diesem Abend so einfach, Freunde zu machen: man muss nur Ausländer sein und lautstark "
yonsei pabo" (was so viel heißt wie '
Yonsei Universtiy ist blöd, dumm,
sch....') schreien und schon kommen die roten Massen zugeströmt, umarmen dich oder klatschen einfach ab. Und obwohl man sich gegenseitig
anschrie oder
anrämpelte und bis zum Abwinken Bier und
Soju zu sich nahm, blieb es stets sehr friedlich...

Auf dem
Yonsei-Campus gab es ein
tolles Konzert, an dem wieder Freibier ausgeschenkt wurde. Die "Blauen" waren auch zu uns sehr freundlich und auch hier konnte man viele nette Bekanntschaften machen.

Es hält sich (zumindest in Mannheim) hartnäckig das Gerücht, dass Asiaten nicht tanzen können. Das kann ich seit heute nicht mehr bestätigen - auf dem Schneckenhof wären die meisten jedenfalls besserer Durchschnitt...

Zurück zum Konzert - beim gemeinsamen Singen der einstudierten Lieder wurde auch mir spätestens jetzt klar, dass die Koreaner zwar jede Menge von uns lernen können, wir uns aber auch mindestens genau soviel von ihnen
abschauen sollten: An Toleranz, Respekt und Freude waren diese Menschen nicht zu überbieten - das war für mich entsprechend der bislang
bewegendste Moment hier in Seoul. Selbst jetzt, da ich darüber schreibe, kann ich nicht verleugnen, dass mich diese
Erinnerungen auch heute noch berühren. Aber jede Party hat sein Ende - also hieß es auch für uns, Abschied von "
Ko-
Yeon" zu nehmen.


Zur Feier des Tages (wir haben auch das Rugbyspiel gewonnen und beim Fußball unentschieden) haben wir uns in den Morgenstunden noch ein Bier und
Soju gegönnt, ehe für uns dieser unvergessliche Tag zu Ende ging...
Gombe!
1 Kommentar:
Hey Tom,
tausend Dank, dein Geschenk hat mich heute erreicht. Ich werde das Shirt wohl im Bett anziehen: vorsicht wild!
Ich frag mich manchmal, ob für die Ausländer in Mannheim das Uni-Leben genausoviele Aktionen und tolle Bekanntschaften bereithält wie es unsereiner in Korea, China oder sonstwo erlebt. Auf jeden Fall gut zu lesen, dass es bei dir auch ein abwechslungsreiches Leben neben dem Studieren gibt.
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