
Am nächsten Tag verzichteten Laura, Marcia und ich auf das Rugby- sowie das Fußballspiel. Eishockey wurde indessen Tags zuvor abgebrochen, da sich die gegnerischen Mannschaften auf keine gemeinsamen Regeln einigen konnten und sich mit Bier und anderen Gegenständen beworfen hatten (diese Angabe ist ohne jede Gewähr und basiert ausschließlich auf Gerüchten, die erschwerend von Koreanern auf Englisch vorgetragen wurden...).Im Laufe des Abends kamen dann aber auch immer mehr Studenten der KU, sodaß wir uns bald in einen der "Züge" reinklemmen konnten und im Menschengetümmel mittanzten. Es ist an diesem Abend so einfach, Freunde zu machen: man muss nur Ausländer sein und lautstark "yonsei pabo" (was so viel heißt wie 'Yonsei Universtiy ist blöd, dumm, sch....') schreien und schon kommen die roten Massen zugeströmt, umarmen dich oder klatschen einfach ab. Und obwohl man sich gegenseitig anschrie oder anrämpelte und bis zum Abwinken Bier und Soju zu sich nahm, blieb es stets sehr friedlich...
Zurück zum Konzert - beim gemeinsamen Singen der einstudierten Lieder wurde auch mir spätestens jetzt klar, dass die Koreaner zwar jede Menge von uns lernen können, wir uns aber auch mindestens genau soviel von ihnen abschauen sollten: An Toleranz, Respekt und Freude waren diese Menschen nicht zu überbieten - das war für mich entsprechend der bislang bewegendste Moment hier in Seoul. Selbst jetzt, da ich darüber schreibe, kann ich nicht verleugnen, dass mich diese Erinnerungen auch heute noch berühren. Aber jede Party hat sein Ende - also hieß es auch für uns, Abschied von "Ko-Yeon" zu nehmen.
Gombe!

1 Kommentar:
Hey Tom,
tausend Dank, dein Geschenk hat mich heute erreicht. Ich werde das Shirt wohl im Bett anziehen: vorsicht wild!
Ich frag mich manchmal, ob für die Ausländer in Mannheim das Uni-Leben genausoviele Aktionen und tolle Bekanntschaften bereithält wie es unsereiner in Korea, China oder sonstwo erlebt. Auf jeden Fall gut zu lesen, dass es bei dir auch ein abwechslungsreiches Leben neben dem Studieren gibt.
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