Sonntag, 16. Dezember 2007

Once upon an Island - Part Three

"Wenn du dir eine Perle wünschest, Such sie nicht in einer Wasserlache. Denn wer Perlen finden will, muss bis zum Grund des Meeres tauchen."
(D. Rumi)
Zwar werden den meisten Inselbewohner jene Zeilen aus dem "Lied der Liebe" unbekannt sein. Dennoch wird schon seit hunderten, wenn nicht tausenden Jahren in Jeju eifrig nach Perlen getaucht. Bei den so genannten Haenyeo Tauchern handelt es sich um Frauen, die ohne Sauerstofflasche oder Anzug in schwindelerregende Tiefen absteigen, um dort all die Schätze des Ozeans wie Perlen, Meeresfrüchte, Krebse und sonstige Pflanzen vom Meeresgrund zu sammeln. Und ein besonderer Strand, an dem man die Frauen bei ihrer schweren Arbeit bewundern kann, findet sich im Südwesten der Insel. Hier kann man auch eindrucksvoll die Überreste des Vulkans erkennen, dessen Ausbruch erst die Entstehung der Insel ermöglicht hatte. Und auf dem folgenden Video sehr ihr die Taucherinnen in Aktion:




Neben dem schönen Ausblick auf den Ozean hatten wir am letzen Tag unseres Aufenthalts dank des Professors abermals viel geboten bekommen. Zunächst langte jeder beim ebenso leckeren Frühstück ordentlich zu - das reichte allen bis zum späten Nachmittag - sogar mir. Anschließend bekamen wir wieder einen Shuttlebus samt Chauffeur zur unserer Verfügung, der uns zum Chongbong-Wasserfall brachte.

Dann zogen wir zur Seonimgyo Brücke und weiter zum Jungmun-Beach, dem bekanntesten Badestrand der Insel. Da wir weder Badekleider noch ausreichend Zeit hatten, genossen wir nur ein wenig die Sonne und lauschten Wind und Wellen.

Unterwegs auf den Straßen Jejus hatten wir immer wieder auch die Gelegenheit, eine kleine Verschnaufpause einzulegen um uns auch die Füße zu vertreten. Und wenn man sich dann umschaut, kann man in der Regel auch immer kleine Männchen sehen - siehe Bild! Das sind "grandfathers", auf koreanisch "돌하루방 bzw. dolharubang" - sie stehen symbolisch als Wächter für Jeju und seine Bewohner, die in ihrer Geschichte mit unzähligen Nöten, Kriegen etc. zu kämpfen hatten.

Dann ging es erstmal weiter zum Yakcheonsa-Tempel. Der ist bestimmt schon viele Millionen Jahre alt. Dort gab es allerhand interessante Dinge zu sehen: Buddhas, Buddhas, Kerzen, Buddhas, Drachen, Buddhas...80.000 um genau zu sein.

Des weiteren ist es einer der wenigen vierstöckigen Tempel in Korea - das mag für den Laien nichts besonderes sein, für den Koreaner ist es auf jeden Fall eine tolle Sache. Und wie auf dem Bild zu erkennen, ist das ein ziemlich großer Buddha - also der Goldene. Er misst über fünf Meter. Zum Vergleich - der kleine auf dem Teppich nicht einmal 1,80m...

Inspiriert von den heiligen Ort haben wir ein lustiges Video gemacht:



Zum Abschluß fuhren wir noch irgendwo weit weit ins Hinterland, weil Sören unbedingt die koreanischen Bunker sehen wollte, in denen die ROK-Armee ihre Flugzeuge versteckt hatte, um gegen die Japaner zu kämpfen. Vor lauter Krieg zogen Matthias, Romée und ich es vor, ein Zeichen des Friedens, der Liebe und der Versöhnung auf dem Foto für die Nachwelt zu hinterlassen. Später gab uns der treue Fahrer wieder die Möglichkeit, ein paar Schnappschüsse von den Lavastränden und dem Meer zu machen. Hier ein kleiner Auszug meiner Fotos...















Schließlich hieß es dann doch am späten Nachmittag "Abschiednehmen von Jeju". Daher wurden wir pünktlich zum Flughafen eskortiert, erhielten die reservierten Tickets und gönnten uns einen Snack im "Lotte Fast Food Restaurant". Matthias, der Österreicher in unserer Gruppe, hatte vor lauter Essensfreude sein Ticket zusammen mit dem Abfall weggeworfen. Also rannte er aus bis heute unbekannten Gründen zum Schalter der falschen Fluglinie und wartete vergeblich darauf, ein neues Ticket zu erhalten. Gespannt warteten wir am Gate auf ihm, doch nichts geschah. Ich weiss bis heute nicht warum, aber Korean Airline war tatsächlich so gütig, und hat unseretwegen den Start ihrer Maschine um knapp zehn Minuten verschoben. So was wollte ich mal in Frankfurt erleben...

Natürlich wollten wir uns noch einmal alle zusammen bei Professor Youk für sein großartiges Geschenk bedanken. Daher luden wir ihn in ein traditionelles koreanischen Restaurant ein und besorgten ihm viele Leckereien aus Deutschland, Frankreich, Amerika, Dänemark, etc. Sichtlich gerührt nach der Professor die Geschenke dankbar an und animierte jeden von uns zum Soju-Trinken.

Doch damit nicht genug - ein Professor lässt sich ungern von seinen Studenten aushalten. Daher hat er uns zusammen in eine Bar eingeladen und dann jede Menge Getränke gesponsert. Ich, sein Mustereleve, musste dabei immer brav seinen Geschenkekarton schleppen und ihm vom schönen Deutschland erzählen. Das war manchmal schon sehr anstrengend, zumal sein Englisch ein wenig verbesserungsfähig ist. Aber das ändert nichts daran, dass dieser Mann mit Abstand der beste und fröhlichste Professor ist, dem ich bis heute begegnet bin. Und mit diesen lieben Worten will ich auch diesen Post und somit auch die Jeju-Triologie schließen.

Bis zum nächsten mal...

3 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Hallo Thomas,

vielen Dank für Deinen Kartengruß.
Ich wünsch' dir noch ein paar schöne Tage in Fernost.

Liebe Grüße
Heinz

Thomas hat gesagt…

Hi!
Danke fuer die Gruesse! Der Versand war ja ueberraschend zuegig...
Ich bin derweil in Thailand - hier ist alles nochmal ganz anders. Kultur, Essen und vorallem Wetter. Aber abgesehen von einem Sonnenbrand geht es mir ausgezeichnet! In den naechsten Tagen folgt der naechste Blogeintrag! Bis dahin alles Gute...

Anonym hat gesagt…

Sonnenbrand??? Ich glaub, ich les nicht recht!! Ich tau hier grad meine Frostbeulen vom Weihnachtsmarktbesuch auf- jaaa, ist sehr winterlich mittlerweile hier. Auch ich sag "Khop khun" (oder so) für die Karte! Und-
frohe Weihnachten!!!!