Samstag, 1. Dezember 2007

Once upon an island - Part One

"Heldentum und Schönheit müssen zwar frühzeitig untergehen, zur Freude des Pöbels und der Mittelmäßigkeit, aber großmütige Dichter entreißen sie der Gruft und bringen sie rettend nach irgend einer glückseligen Insel, wo weder Blumen noch Herzen welken." (H. Heine)

Und solch' eine Insel habe ich gar zweimal hier besuchen dürfen - nämlich das wohl bekannteste Ferienparadies Koreas, die Insel Jeju. Ehe ich vor Monaten von zwei lustigen Koreaner (siehe Blog "American Actor" in die koreanische Nachtwelt eingeführt wurde, flog ich zusammen mit Freunden aus der KAIST Managementschool auf die südlich von Korea, zwischen Shanghai und Japan liegende Ferieninsel, auf der auch die Deutsche Nationalmannschaft während der Fußball-WM 2002 ihr Quartier bezogen hatte. Zu diesem Zeitpunkt war es eigentlich gar nicht so ratsam, die Insel zu erkunden, zumal einige Tage zuvor ein Taifun (auch Hurricane genannt) über die Insel zog und neben Sachschäden auch einige Menschenleben forderte. Doch bis zum Abflug wurde rechzeitig grünes Licht gegeben und in Jeju angekommen konnte ich für meinen Teil fast nichts mehr von den Verwüstungen erkennen.

Jeju unterscheidet sich in vielen Dingen von Seoul. Hier ist alles ruhiger, kein Trubel, keine Menschenmassen - alles läuft etwas langsamer. Man findet diverse Nationalparks, Traumstrände, Golfplätze und kitschige Museen, die vor allem den Frischvermählten zur Unterhaltung dienen sollen. Die Insel gilt nämlich als der Ort der Verliebten. Daher verwundert es nicht, dass man dort auch Museen wie das "Museum of Erotic" oder das "Museum of Sex" besuchen kann, zumal jährlich viele Pärchen ihren "honey moon" dort verbringen.

"Erholsam? Urlaub, das ist für viele: Man muß sich nicht warm anziehen und verträgt mehr Alkohol." (P. Hohl)

Da wir aber nur eine kleine Gruppe von ledigen Studenten waren, zogen wir es vor, unsere Zeit für Essen, Trinken, Sightseeing und nochmals Trinken zu nutzen. Das Sightseeing gestaltete sich für uns als äußerst schwierig, zumal wir ohne internationalen Führerschein in unserer Mobilität sehr eingeschränkt waren und immer auf die öffentlichen Verkehrsbusse angewiesen waren, die entsprechend langsam vorwärts kamen. Dennoch konnten wir in den wenigen Tagen zumindest den südlichen Teil der Insel erkunden. Der Nationalpark im Zentrum der Insel war wegen der Zerstörungen des Taifuns hingegen noch gesperrt. Eigentlich sehr schade, zumal es dort teilweise noch schöner sein soll als auf dem Rest der Insel. Weil Filme ungefähr so viel sagen wie 16 Fotos pro Sekunde, hier ein Video vom Chongbong-Wasserfall - dem einzigen Wasserfall Asiens, der direkt ins Meer fließt:


Da wir uns auf einer Insel befanden, umgeben von blauem Meer, beschlossen wir die Unterwasserwelt zu erkunden und gingen für einen Tag tauchen. Obwohl die Sonne nicht ausreichend schien und es entsprechend schon ab wenigen Meter recht dunkel wurde, konnte man jede Menge bunter Fische, Korallen und Algen bewundern. Nun folgt eine Bilderreihe - ich nenne sie "Zwei Jungfrauen"...


Leider hat meine Kamera an jenem Tag gestreikt, sodass ich euch kein Abenteuerbild von mir im Taucheranzug zeigen kann. Als Entschädigung könnt ihr mich beim (fast) Nacktbaden im Gelben Meer sehen. Das Wasser war angenehm warm und die Strömung nicht so stark, als das sie mich wegtreiben konnte.

Ansonsten hatten wir die Abende eigentlich nur damit zugebracht, uns die Bäuche voll zu schlagen und jede Menge Alkohol zu konsumieren. Das Abendleben in Seogwipo hatte nun mal nicht all zu viel zu bieten. Doch trotz der Trinkerei ist keiner bei uns abgestürzt, was man von dem Mann, den wir vor unserem Hotel aufgelesen hatten, nicht gerade behaupten kann. Aber seht selbst... Letztlich war es dennoch ein schöner, wenn auch nicht aufregender Urlaub, der zur allgemeinen Entspannung und dem Kennenlernen der koreanischen Kultur beigetragen hatte.

Und in den nächsten Tagen erfahrt ihr, wie es mich zum zweiten Mal nach Jeju verschlagen hat und wie großartig die Insel sein kann, vorausgesetzt man hat Geld und einen Chauffeur...

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